Der Architekt Rudolf Kolbe schuf ein Kirchengebäude mit weit
heruntergezogenem, seitlich gewölbtem und an einigen Ecken
abgerundeten Ziegeldach, wodurchdie Kirche eher gedrungen
wirkt. Dieser Eindruck wird durch die beiden seitlichen Konchen
(griech. Muschel, Nischen) verstärkt. Der Chorraum ist als Apsis
ausgebildet, die von den westlichen Anbauten umschlossen wird.
Die Heilandskirche hat damit eine Art Dreikonchenanlage, wodurch
im Grundriss eine Art Kreuz entsteht.
Auf lokale Tradition fußt der Umgang mit der verputzten Fassade,
die sparsam geschmückt ist. Der flach wirkende Turm an der Ostseite
vermittelt eine Kompaktheit der gesamten Gebäudegruppe.
Zwei abgesetzte Dachstreifen unterhalb des Hauptdaches schaffen
eine leichte Verbreiterung des Turmes in Richtung seines Fußes und
wirken wie zwei horizontale Lamellen. In den Putzfeldern zwischen
diesen Streifen sind halbrunde Fensteröffnungen eingebracht,
hinter denen sich das Glockengestühl verbirgt.
Die Kirche ist mit drei Glocken ausgestattet, die sie von der im
Dresdner Jakobikirche erhielt, welche ihrerseits im Zweiten
Weltkrieg zerstört wurde und 1953 gesprengt wurde.
Ihr ursprüngliches Geläut fiel dem rüstungstechnischen
Metallbedarf in den beiden Weltkriegen zum Opfer.
Über dem Haupteingang, der am Fuße
des Turmes liegt, befindet sich eine
überlebensgroße, aus Elbsandstein
gefertigte Christusstatue in segnender
Haltung von Karl Albiker; diese Figur
und die Inschrift der Apsis "Euch ist
heute der Heiland geboren" verweisen
auf den Namen: Heilandskirche.
Sie steht im Tympanon eines Bogenportals, das mittels großer Quadern und zwei einfach gehaltenen dorischen Säulen aus Postaer Sandstein errichtet wurde. Zum Haupteingang führt eine mehrstufige Freitreppe mit geschwungenen Blockstufen empor.
Der Innenraum erhielt eine Ausgestaltung in schlichter Form,
die auf Arbeiten des Bildhauers Rudolf Born und des Kunstmalers
Karl Schulz beruht. An der Decke befinden sich Gemälde von
den vier Evangelisten.In den Konchen der Längsseiten sind
Emporen eingebaut.Von diesen Seiten erhält der Kirchenraum
sein natürliches Licht.
In den beiden Buntglasfenstern der Konchen sind jeweils Szenen
der Christustaufe und die Heilung des Gichtbrüchigen dargestellt.
Die Orgel auf der Empore ist ein Instrument aus der Jehmlich-
Werkstatt und stammt aus der Erbauungszeit. Sie wurde 1936
erweitert und besteht aus fast 4000 Pfeifen.
Zur Gesamtanlage, die insgesamt von Rudolf Kolbe konzipiert wurde,
gehört ein sich an der Westseite der Kirche anschließendes Gemeindehaus. Im Südbereich des Kirchengrundstücks steht das Pfarrhaus.
Das Ensemble schafft einen mit Rasen, Bäumen und
Hecken an den Wegen gestalteten Innenhof, der von der Ostseite
über einen kleinen Treppenaufgang zu erreichen ist. Ferner gehört
eine eingefasste Gartenfläche an den Außengrenzen des
Kirchgrundstückes dazu.
Die Anlage befindet sich auf einer hügelartigen Erhöhung,
die nach Westen und Norden abfällt. An der Ostseite
liegt die Straßenzufahrt, die sich vor der Kirche zu einem Platz öffnet.
Bei der Sanierung des Innenraums im Jahr 2019 bis 2020 wurde auf das originale Farbkonzept von 1927 zurückgegriffen. So erhielten die Wandflächen des Kirchenschiffes die Farbe „rosé“ und die Kuppel die Farbe „grau“. Ebenfalls wurden die Vorhalle (Brauthalle) wieder grün und die Treppenhäuser graublau gestrichen. Im Innenraum wurden in der Kuppel Schmuckelement freigelegt und wieder sichtbar gemacht. Ebenfalls wurde an den Pilasterköpfen Schmuckelemente in brauner Farbe erkundet, die wieder hervorgehoben wurden. Diese Details waren an allen Pilasterköpfen nachweisbar wurden aber 1927 überstrichen. Auf den Originalfotos von 1927 waren diese Details nicht zu sehen.
Die Symbolfiguren der Evangelisten von Karl Schulz wurden bei der Sanierung Anfang der 1960iger Jahre vom Künstler Helmar Helas neu gestaltet. Bei der Innensanierung 2020 wurde auf eine Rückführung auf die alte Fassung von Karl Schulz jedoch verzichtet, sondern es wurde bis auf kleine Anpassungen die Fassung von Helmar Helas herangezogen.
Als größte Veränderung des Kirchenraumes ist das Abtrennen der Seitenkonchen durch zwei Glaswände zu sehen. Damit sind zwei neue Räume entstanden, die separat genutzt werden können. Der nördliche Raum wird vorzugsweise als Andachtsraum und der südliche Raum als Kinderkirche genutzt. Weiterhin wurde zu diesen zwei ehemals mit 2 Stufen leicht erhöhten Bereichen jeweils eine Rampe angelegt, so dass diese Räume jetzt barrierefrei zugänglich sind.
Trotz dieser baulichen Veränderung haben sich die Beleuchtungsverhältnisse und damit auch der Gesamteindruck im Innenraum nur unwesentlich verändert.
Zur Verbesserung der Akustik wurden zusätzlich Flächen an den Emporen und in der Kuppel mit Spezialputz versehen.